Zitat von rfkoem im Beitrag #4

---

ist der Online-Check-in für PKV der erste Schritt, privat versicherte an die TI heranzuführen?

---

Jein.
Also eigentlich nicht. Privatversicherte benötigen eine GesundheitsID (weil die PKV die Kosten für die Ausgabe von eGKs vermeiden will).


Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass der Zugriff einer Einrichtung auf die ePA (bislang) nur über genau vier Verfahren eingerichtet werden können soll:

1. Durch den Versicherten selbst mittels seiner ePA-App (bzw. durch einen von ihm eingerichteten Vertreter mit dessen ePA-App)
2. Durch Stecken der eGK vor Ort in der Einrichtung
3. Durch Nutzung der GesundheitsID (verlangt erneut den Einsatz des Smartphones des Versicherten)
4. Durch Verwendung der Ersatzbescheinigung (verlangt erneut den Einsatz des Smartphones des Versicherten)

Allerdings wurden durch die gematik für die kommende ePA bislang nur #1 und #2 spezifiziert, #3 und #4 finden sich bislang nicht auf der Roadmap, was bedeutet, dass ihre produktive Nutzung vermutlich erst in 2026/2027 zu erwarten ist.
Da die Ersatzbescheinigung aber (idiotischerweise durch Intervention des Bundesdatenschützers) eine aktive Beteiligung des Versicherten mit seinem Smartphone voraussetzt, könnte stattdessen auch gleich die GesundheitsID genutzt werden. Man gewinnt also leider keinen weiteren, niederschwelligen Zugang.

Es ist im Gespräch, dass Zugriffsrechte einer Einrichtung durch diese an weitere Einrichtungen delegiert werden können sollen, wenn diese weiteren Einrichtungen auch an der Behandlung beteiligt sind (also Ausweitung der Definition des Begriffs des verlangten Behandlungskontextes). Damit wäre es z.B. möglich, dass der laborbeauftragende Arzt das Labor zum Einstellen des Befunds in die ePA berechtigen könnte.
Aber ob es eine solche Regelung in ein Gesetz schaffen wird, ist derzeit noch nicht klar. Sinnvoll wäre es! Aber das ist ja leider nie der einzige ausschlaggebende Grund...