Ok, danke! Das hatte ich ein wenig befürchtet. Da wird das "Homeoffice" ja gleich schon wieder kompliziert... Ich schreibe außerdem auch gerne von unterwegs mit den Kollegen.... Schade.
Schade. Ja. Mobiler TI-Zugang soll laut Gesetz 2023 kommen. Das erscheint aber kein wirklich realistischer Termin zu sein.
Bezüglich des Remote-KTs: Nein, es lässt sich nicht simulieren. Zertifizierte Geräte, die hardwarebasierte Identitäten verwenden (gSMC-KT), ausschließlich durch den Konnektor angesprochen mit tiefgehenden Zertifikatsprüfungen und verschlüsseltem Transport. Da kommt man nicht rein. Was geht: Ein eHealth-KT zu Hause aufstellen und zur Remote-PIN-Eingabe verwenden.
Für den Use-Case: Während des Praxistags unterwegs Praxismails checken und senden (SMC-B-basiertes KIM) ist das Remote-KT aber eigentlich nicht nötig, da für die Praxisprozesse die SMC-B ja i.d.R. bereits freigeschaltet vorliegt. Das ließe sich nachnutzen...
Stimmt, wenn die Karte gezogen, das KT vom Strom getrennt oder einfach die Netzwerkverbindung längere Zeit unterbrochen war, wird die PIN-Eingabe wieder nötig.
Das die PINs nerven ist klar. Aber Gegenfrage: Was bringt denn die PIN bei Ihrer ec-Karte? Einfach ohne PIN-Schutz liegen lassen. Wenn sie weg kommt wird schon nichts schlimmes passieren... 😉
Praktisch das gesamte Sicherheitssystem im Digitalen ist auf die Nutzung privater und öffentlicher Schlüssel aufgebaut. So auch in der TI. Dem Schutzbedarf der Informationen wird durch Verschlüsselung sowie Authentisierung und Signaturen begegnet. Dadurch sinkt das Risiko für die Daten - das Risiko geht dabei aber auf die Schlüssel über. Ergo dürfen diese Schlüssel nicht missbräuchlich verwendet werden. Das bis heute immer noch sicherste und einfachste (sowie kostengünstigste) System zur Sicherung der Schlüssel sind PINs. Daher sind diese auch bei allen Karteneinsätzen zu finden (ecKarte, nPA, HBA, etc.). Daher ist es eine sehr schlechte Idee, PINs auf die ecKarte, die Signaturkarte oder eben das Kartenterminal der SMC-B zu schreiben.
Biometrie lässt sich grundsätzlich parallel auch einsetzen, ist aber 1. in der Kartenausgabe nicht umsetzbar und kann daher nur zusätzlich eingesetzt werden und 2. kann man eine kompromittierte PIN ändern, ein einmal gehackter Fingerabruck oder Iriscan nicht (alles schon geschehen). Daher kommt Biometrie in der TI bislang nicht zum Einsatz.🙂
Die PIN der SMC-B bleibt ja nicht ewig offen. Die Karte sollte resettet werden, wenn sie nicht mehr unter der Kontrolle des Praxispersonals steht.
Entscheidend ist: Der Einsatz des Schlüssels auf der Karte bleibt durch die PIN unter der Kontrolle des Karteninhabers. Dieses Prinzip gilt für alle Smartcards. Bei manchen Smartcards und manchen Operationen braucht man für immer eine einzelne PIN-Eingabe (handelsübliche Signaturkarten und ecKarten), bei manchen nur einmalig bis Kartenreset (SMC-B und Simkarten) und bei manchen kann man die PIN auch abschalten (Simkarte und z.B. die eGK PIN für NFDM und eMP).
Für welche Karte / Operation eine PIN einmal, dauerhaft oder abschaltbar sein darf entscheiden die Sicherheitsexperten über eine Risikoabwägung. Teilweise auch über die Frage, wieviel Eigenverantwortung will man einem Nutzer zugestehen (ändert sich auch über die Zeit: Früher wurden SIMs mit aktivierter PIN ausgeliefert, heute mit deaktivierter PIN).
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Also zumindest für Modellsituation Diebstahl der Einheit Konnektor UND Kartenleser ist das Thema zusätzlicher PIN für SMC-B IMHO schon relevant.
Klar, frage ist berechtigt, wie oft kommt das vor, und SMC-B PIN ist auch dann nicht der einzige Schutzfaktor, dass so eine geklaute Anlage alio loco ans Netz geht, aber dass zumindest dann jemand, der das Kartenterminal + den Konnektor alio loco startet ggf. u.a. dadurch gebremst wird erstmal noch weiter - so gesehen schadet diese PIN als Plus an Sicherheit sicherlich nicht....
...und zusätzliche SIcherheitsfeatures lösen halt selten Laolawellen aus;-) und halten eher auf als den Arbeitsfluss zu verbessern...
Sicherlich ist daher auch Praxistauglichkeit und Alltagsumsetzbarkeit von Sicherheitsfeatures ein ebenso wichtiger Punkt , und sollte nicht zuletzt zu möglichst guter Compliance aller Beteiligten nicht ausgeklammert werden. Hier ist auch noch denke ich viel Austausch zwischen den Sicherheitsexperten (IT-Rootexperts) einerseits und uns Praktikern an der Basis (Dental-Root-Experts;-) andererseits wichtig.
Aktuell geht es mir bislang z.B. im Praxisalltag mit SMC-B- PIN schon so, dass diese PIN intern wenn es laufen soll mehr schonmal in jedem Fall mehr als 1 Personen aus dem Praxisteam wissen sollten müssen denn: wenn a) man ganz vorschriftsmäßig vorgeht, muss ja der Karenleser sobald keine Aufsicht mehr von uns da ist, ausgeschaltet sein- also jeden Morgen: erstes mal GKV -karte einlesen = PIN eingabe- und b) selbst wenn man das "übergeht" und den Kartenleser über Nacht halt doch anlässt - irgendwann ereilt einen trotzdem ein Neustart Kartenleser , entweder nach Stromausfall, Umbauarbeiten oder bei einem Zwangsneustart bei Funktionsproblemen Telematik- und ich als Praxisinhaber bin ja auch mal auswärts und nicht jederzeit allzeit bereit für SMC-B-PIN eingabe.
Also "Mitwisser zur SMC-B PIN"/Personenkreis ist z. B. so ein Thema, was aus dem zusätzlichen Sicherheitsfeature SMC-B PIN resultiert- und streng genommen: muss ich dann bei jedem Personalwechsel im Team auch noch (u.a.) die SCB-B PIN mit wechseln konsequent sobald Zeit ist.. oder wenn man BSI-level ansetzt, muss man das natürlich sogar umgehend- aber sowas mal eben zwischendrin stößt schon bisweilen auf Machbarkeitsgrenzen im Praxisalltag: kommt ja vor, dass wir einfach auch mal nur Patienten behandeln;-) ... und ich hätte bei dem Thema PIN Wechsel-Routine auch gern noch bevor ich mich entscheide, "das eben mal schnell zu machen"- auch gern etwas mehr erstmal Erfahrungsbasis als Wissen : z.B. ob eine SMC-B-PINÄnderung über das Kartenterminal immer funktionell gleich im ersten Anlauf problemlos durchläuft, oder ob es ggf. vorkommen kann, dass weitere Kompontenten (KIM?/Konnektor/AIS) auch mal alte PINEingaben noch gecached haben oder so und man damit rechnen muss, dass es nachÄnderung in dieser Hinsicht auch zu weiteren Problemen noch damit kommen kann. ...denn wir wissse ja: sollte es schiefgehen- aktuell kriegst Du eben nicht gleich die Hotline ran- und da überlegt man sich auch sowas natürlich 3x- fasse ich das überhaupt an oder lieber never change the running system...
ZitatIm Übrigen: Wir sollten nicht auf die Idee kommen, bei diesem Telematik-Zeug eine höhere Sicherheit anzustreben, als wir sie bislang hatten. Und diese wurde durch das Schloß in der Praxistür hergestellt und fertig. Auf mehr hat niemand irgendeinen Anspruch.
Ui, das sieht der für Sie zuständige Landesdatenschützer aber ganz anders! Und das wird teuer, wenn er anfängt Bußgelder zu verhängen...
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ZitatIm Übrigen: Wir sollten nicht auf die Idee kommen, bei diesem Telematik-Zeug eine höhere Sicherheit anzustreben, als wir sie bislang hatten. Und diese wurde durch das Schloß in der Praxistür hergestellt und fertig. Auf mehr hat niemand irgendeinen Anspruch.
Ui, das sieht der für Sie zuständige Landesdatenschützer aber ganz anders! Und das wird teuer, wenn er anfängt Bußgelder zu verhängen...
Antworten, in denen direkt auf "Sanktionen" etc. verwiesen werden, halte ich gelinde gesagt für problematisch. Erstickt sie doch im Ansatz eine konstruktive Auseinandersetzung mit den häufig in der puren Theorie erschaffenen Regeln. Die Praxistauglichkeit verbessere ich nicht, wenn ich mit dem Brecheisen versuche diese durchzuboxen, sondern nur, wenn ich alle mit ins Boot hole und mit Ihnen rede und Lösungen suche. Es darf denke ich unterstellt werden, daß jeder, der vor allem zum jetzigen Zeitpunkt hier mitschreibt, sich bereits überdurchschnittlich mit dem Thema befasst. Da mit dem Risiko der Sanktionen zu argumentieren ist fehl am Platze. Zudem möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie die ganze Geschichte in der Umsetzung in den Praxen der Kolleginnen und Kollegen wird, die sich (ohne bösen Willen) nicht gut mit IT auskennen. Mit der bloßen Drohung von Sanktionen durch den Datenschutzbeauftragten werden die nicht kompetenter, sondern lediglich frustrierter. Gelöst wird dadurch dann eben nichts...
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17.09.2021 15:28 (zuletzt bearbeitet: 16.05.2022 12:54)
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