Annahme: Das eRezept wurde in einer Apotheke abgerufen, danach wurde der Vorgang abgebrochen (Stromausfall, technischer Fehler, wieder aus der Kasse raus storniert (und fehlerhaft implementiert = nicht mit einer "Freigabe" verbunden), ...).
1. Kann die gleiche Apotheke ein von ihr gesperrtes Rezept wieder aufrufen/öffnen? // Laut Spezifikation nicht, sehe ich das richtig? wäre dann vmtl. Abhängig von der Art der Implementierung in der Warenwirtschaft? Zentraler Abruf und Buffer im Warenwirtschafts-Server (= wird alles gehändelt von der Warenwirtschaft) vs Abruf aus Kassendialog ohne Buffer (= alles weg, wenn "Abbruch" des Vorgangs...)? Vom Fachdienst auf jeden Fall nicht?
2. Gibt es eine Art "Time-Out" Funktion die ein gesperrtes Rezept nach einer gewissen Zeit der Sperrung automatisch wieder freigibt?
3. Kann eine Apotheke (z.B. Disaster Recovery) alle von ihr gesperrten eRezepte vom Fachdienst wieder aufrufen/öffnen?
4. Oder ist im schlimmsten Fall (kein lokaler Speicher/kein Zugriff auf von einer Apotheke gesperrten Rezepte) alles woran gerade gearbeitet wurde futsch und muss neu ausgestellt werden? // Ich habe zumindest adhoc keine Spezifikation dafür gefunden... schreit nach dringend notwendiger Erweiterung...
nein, da gibt es keine Automatismen: Die Apotheke sperrt ein eRezept, sobald sie es abruft. Nur diese Apotheke kann es dann auch zurückgeben. Merkt sich die Apotheke die dafür erforderlichen Daten nicht, kommt da keiner mehr ran. Die Verantwortung liegt also auf Seiten der abrufenden Apotheke bzw. ihres WaWi-Systems.
Das Problem hierbei ist, dass es keine Vorgaben gibt (und diese auch schwer durchzusetzen wären), wie schnell eine Apotheke nach der physischen Abgabe der Medikamente die Dispensierung in das eRezept-Backend hochlädt (und die Quittung zur Abrechnung empfängt). Hier könnte also ein Timeout in den laufenden Abschlussprozess der Apotheke "reinknallen".