Natürlich gibt es keine Einrichtung, die die unerlaubte Praxis vorunterschriebener Blanko-Rezepte lebt, bei dem MFAs die unterschriebenen Blanko-Rezepte mit den Verordnungen befüllen und ohne weitere Arztansicht an den Patienten herausgeben.
Aber würde man dieses hypothetische Konstrukt auf das neue eRezept übertragen wollen, könnte mancher auf die Idee kommen, den HBA einfach für seine Mitarbeiter nutzbar offen zu halten. Entweder durch ein entsprechend konfiguriertes PVS oder durch Herausgabe seiner HBA-PIN an seine Mitarbeiter.

Hier die eindringliche Warnung: Tun Sie das bitte nicht!

Natürlich ist es nicht erlaubt. Aber das meine ich hier nicht, sondern Ihr persönliche Risiko als HBA-Inhaber für das eigene Hab und Gut.
Denn der HBA erzeugt eine qualifizierte elektronische Signatur, kurz QES. Unter jedes signaturfähige Dokument, nicht nur unter das eRezept und die eAU. Jedes Dokument, sprich auch jeder Vertrag, kann mit dem HBA rechtsverbindlich signiert werden.
Und: Bei der QES gilt die Beweislastumkehr, d.h. der Empfänger des signierten Dokuments darf sich auf die Rechtsgültigkeit der Signatur verlassen. Im Zweifel muss der HBA-Inhaber den Nachweis führen, dass er das Dokument nicht signiert hat! Und das werden Sie in der Regel nicht beweisen können.

Es ist daher bei einem "offen nutzbaren HBA" dann problemlos möglich, dass z.B. ein unzufriedener Mitarbeiter auf Ihren Namen eine Villa in Mallorca kauft oder dass "Sie" ihrem Mitarbeiten für den berühmten symbolischen einen Euro Ihre Praxis verkaufen!
Dieses Risiko ist absolut real.

Achten Sie daher bitte auf den HBA und die zugehörige PIN wie auf Ihren Augapfel.

• Geben Sie die PIN nie heraus!
• Schreiben Sie die PIN nicht so auf, dass diese von einer anderen Person eingesehen werden kann.
• Geben Sie die PIN nicht so ein, dass diese von einer anderen Person eingesehen werden kann.
• Nutzen Sie den HBA in ihrem PVS wirklich ausschließlich in ihrem Benutzerkonto und seinen Sie die absolut einzige Person, die sich in dieses Benutzerkonto einloggen kann, insbesondere, wenn für Ihren HBA die Komfortsignatur aktiviert ist!

Technisch ist es so, dass der Konnektor eine Schnittstelle zur Signatur von Dokumenten anbietet. Dazu gehört auch der Dokumententyp PDF. Entsprechend kann ich mittels des Konnektors und des HBAs inhaltlich beliebige PDF-Dokumente rechtssicher signieren (QES). Das ist ein gewolltes Verhalten, da man hoffte (manche noch immer hoffen), dass sich die QES endlich einmal als generelle Unterstützung volldigitaler, rechtssicherer Prozesse durchsetzen möge.

Diese Signaturschnittstelle kann von jeder Software im LAN genutzt werden. Üblich ist hier das PVS.
Eigentlich würde bei Übergabe eines Dokuments an den Konnektor zur Signatur die Eingabe der HBA-PIN verlangt. Das sichert die Dokumentensignatur hinreichend ab, da nur der HBA-Inhaber die PIN kennen darf (sollte - seine Verantwortung!).
Wird aber die Komfortsignatur verwendet, ist diese Schnittstelle - für Aufrufe von diesem Primärsystem (!! also nicht generell) - offen und der Konnektor signiert mittels HBA jedes übergebene Dokumente ohne PIN-Eingabe (das ist ja das Wesen der Komfortsignatur).
Daher ist es nun Aufgabe des Primärsystems dafür zu sorgen, dass wirklich nur der HBA-Inhaber am PVS eine Dokumentensignatur für seinen HBA auslösen kann.

Gibt der Arzt nun die Komfortsignatur im PVS für seine Kollegen frei, ist das wie die Herausgabe der PIN an seine Kollegen. Er kann nicht mehr konttrollieren, wer welches Dokument mit seinem HBA signiert.

Das PDF-Problem ergibt sich erst, wenn das PVS die Konnektorfunktion auch tatsächlich an der Benutzeroberfläche anbietet. Also einen Button hat, um PDF-Dokumente mittels Konnektor/HBA signieren zu lassen. Solange das PVS die HBA-Signatur nur für eRezept, eArztbrief, eAU, NFDM und die MIOs anbietet, wären "freie Dokumente" nicht signierbar. Das ist aber dann keine echte Sicherheit, sondern nur eine "Umsetzungslücke oder Funktionslücke" im PVS, die irgendwann auch mal spontan vom Hersteller geschlossen werden kann.

Hoffe das macht es etwas verständlicher.🙂

Zitat von FS007 im Beitrag #6

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Deshalb kann ich nur raten: Finger weg von dem Zeug.

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Zitat von FS007 im Beitrag #10

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Ich bin die Stimme der Vernunft (die dieses Forum lesenswert macht).

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Zitat von FS007 im Beitrag #12

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Früher hat man "Mann" mal mit zwei "n" geschrieben; es kann aber sein, daß der Genderunfug auch das geändert hat.

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Zitat von FS007 im Beitrag #14

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Wer sonst ?

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