Ich habe KIM nun in Thunderbird eingerichtet bekommen dank der Hilfe des akquinet-Supports. War eigentlich gar nicht so schwer, im KIM-Clientmodul gibt es einen Benutzernamen-Generator, dort ist der Aufrufkontext einzutragen, die so generierten langen Benutzernamen für POP3 und SMTP werden dann so in Thunderbird eingetragen. KIM-Empfang und -Versand funktionieren nun.
Sogar der LDAP-Verzeichnisdienst funktioniert, wichtig war hierfür der Haken bei "SSL verwenden" und natürlich das Importieren des Client-Zertifikats in Thunderbird (falls noch nicht geschehen).
Nun wäre es schön, wenn der Arzt seine eArztbriefe mit Thunderbird verschicken könnte. Soweit ich das sehe, müssen eArztbriefe aber mit eHBA und nicht nur mit SMC-B signiert werden, oder?
Wir haben also ein PDF (Arztbrief), das signiert werden soll. Thunderbird kann das nicht, oder? Mit unserem PVS kann man die mit eHBA signierten Arztbriefe leider nur über das PVS verschicken und nicht herunterladen. Kennt jemand vielleicht eine kostenlose externe Software für die Signatur mit eHBA?
Darüber hinaus - welchen rechtlichen Status haben nur mit SMC-B signierte KIM-Nachrichten mit Anhang, die mit Thunderbird versandt werden? Handelt es sich, wie ich vermute, nicht um "vollwertige" eArztbriefe?
Momentan verschicken wir übrigens die meisten Arztbriefe postalisch und parallel per KIM, da noch nicht alle Kollegen eine KIM-Adresse haben und es für KIM keine Lesebestätigung gibt (bitte korrigieren wenn ich mich irre) und z.B. einige Kollegen trotz Eintrag im KIM-Verzeichnisdienst laut eigener Aussage keine KIM-Nachrichten abrufen können
Neben Arztbriefen gibt es ja noch weitere Dokumente mit Patientendaten, die in einer Praxis verschickt werden. Zum Beispiel eingescannte, bereits unterschriebene Dokumente, aber auch Bildbefunde an Kollegen.
Sollte daher nicht für alle Anwendungsfelder, in denen keine Signatur mit eHBA notwendig ist, weil generell nicht notwendig oder bereits eingescannt vorhanden, eine einfache mit SMC-B signierte KIM-Nachricht ausreichend sein? Dies wäre doch allemal besser als die immer noch häufig verwendeten Faxe.
da kim auf smtp und pop3 (bald imap) basiert, ist eine lesebestätigung teil der spezifikation. ist in unserem pvs möglich und im Thunderbird eigentlich auch. Lesebestätigungen bekommt man in Thunderbird erst zu Gesicht, wenn der Empfänger mit Thunderbird dem zustimmt. In unserem PVS wird das ungefragt losgeschickt. ABER: Lesebestätigungen sind jetzt nicht wirklich zeitgemäß. Nullen und Einsen kommen immer an. Ob der Empfänger damit klar kommt, ist eine andere Frage. Wie sonst auch hat man sich bei der E-Mail an der realen Welt orientiert. Bekomme ich einen Lesebestätigung, wenn ich Ihnen eine Postkarte von Sylt zuschicken? Ne oder? Eigentlich ist es bequemer, alles über KIM im PVS zu machen. Thunderbird war nur als Diagnose- und Testprogramm gedacht (freut mich, dass einige damit besser klar kommen als mit ihrem PVS). Es ist die Sache des PVS-Herstellers, ob Sie damit etwas machen können oder nicht. Das müssen Sie ihrem PVS-Hersteller sagen!
Zitat von pdk im Beitrag #1leider nur über das PVS verschicken und nicht herunterladen
so wie die eArztbriefe bei uns ankamen, eine PDF-Datei mit etwas Text, vermutlich über SMC-B signiert, ist das mehr als nur vollwertig oder wie die olle wittorf einmal sagte "mit dem eHBA ist es etwas moderner, etwas direkter, die ganze Praxis mit ihrem approbierten Personal wird über die SMC-B nicht mit eingebunden, etwas diskreter, etwas vertrauter, etwas seriöser. Sorry..."
Ich empfehle jedem, wenn es innerhalb der Praxis/Klinik ein gutes Klima gibt, sorglos per SMC-B zu signieren.
Lesebestätigung könnte ich mal einzuschalten versuchen, das stimmt. Aber wie bereits anderswo in diesem Forum geschrieben wurde, ist auch eine Lesebestätigung keine Garantie, dass wirklich ein Mensch das liest, außerdem möchte ich mir nicht ausmalen, wie unterschiedlich Lesebestätigungen von den PVS gehandhabt werden... Oder gibt es dazu Erfahrungswerte?
Generell werde ich mich damit abfinden, dass Lesebestätigungen nur begrenzt sinnvoll sind.
Zitat von rfkoem im Beitrag #2Eigentlich ist es bequemer, alles über KIM im PVS zu machen. Thunderbird war nur als Diagnose- und Testprogramm gedacht
Alles innerhalb des PVS zu machen, ist natürlich prinzipiell besser. Bei den eAUs werden wir auch so verfahren.
Aus diversen Gründen finde ich Tunderbird zum Verfassen von Nachrichten jedoch komfortabler als das PVS. Außerdem sind wir die Arbeit mit Thunderbird alle gewöhnt.
Zitat von rfkoem im Beitrag #2Ich empfehle jedem, wenn es innerhalb der Praxis/Klinik ein gutes Klima gibt, sorglos per SMC-B zu signieren
Dass man so Nachrichten verschicken kann - keine Frage. Ist für bestimmte Dinge ja auch OK, bisher nutzen wir ja auch ein normales E-Mail-Konto für verschiedene Anliegen, wo am Ende auch nicht eindeutig festzustellen ist, welche Person konkret die Mail gesendet hat.
Ein denkbares Einsatzszenario wären einzelne Röntgenbilder, die schnell und ohne dazugehörigen Arztbrief übermittelt werden sollen.
Arztbriefe sind allerdings vom Arzt zu unterschreiben bzw. signieren. Und hier ist der Knackpunkt. Ist das wirklich nicht möglich in Thunderbird, oder nur mit teurer Signiersoftware?
Ob am Ende wirklich jemand kontrolliert, ob mit SMC-B oder eHBA signiert wurde, ist eine andere Frage...
Lesebestätigungen sind ein alter Standard und leicht zu implementieren. Gehören zu den meisten E-Mail-Clients wie der Schuh am Fuß. https://de.wikipedia.org/wiki/Message_Di...n_und_Standards Evtl. können Sie eine KIM-Adresse mit der eHBA registrieren und den Benutzernamen vom Generator in Thunderbird einpflegen.
Zitat von rfkoem im Beitrag #4Evtl. können Sie eine KIM-Adresse mit der eHBA registrieren und den Benutzernamen vom Generator in Thunderbird einpflegen
Da würde ich mich hingegen an eine Empfehlung aus diesem Forum halten, das KIM-Postfach an die SMC-B zu binden. Insbesondere ist dort zu lesen:
Zitat von rfkoem im Beitrag #2Ich empfehle jedem, wenn es innerhalb der Praxis/Klinik ein gutes Klima gibt, sorglos per SMC-B zu signieren.
Wer seinen eArztbrief vergütet bekommen möchte, MUSS ihn mit HBA signieren (don't shoot the messenger).
Zitat von pdk im Beitrag #5Daher meine Frage - hat es schon jemand geschafft, Arztbriefe außerhalb des PVS zu signieren und mit Thunderbird zu verschicken?
Ich kenne kein solches System / keine solche Software, wenn wir von einer Konnektor-Schnittstelle sprechen. Diese werden aktiv nur von PVS/AVS/KIS-Herstellern anprogrammiert. Da wird es keine extra Software im Markt gegen. Ansonsten ist der HBA ein normale Signaturkarte (gemäß eIDAS) und sollte daher mit USB-Kartenleser und Software zur QES-Erstellung genutzt werden können - sofern ein Hersteller dieser "Signaturanwendungskomponenten" HBAs unterstützt (es liegt im Ermessen der SW-Hersteller, welche Smartcards sie mit ihrer Software unterstützen). Also vermutlich eher ein theoretisches Konstrukt - welche auch extra Geld kosten würde.
Zusätzlich: Wenn Sie via Thunderbird eArztbriefe verschicken möchten, müssen Sie auch die sogenannte KIM-Dienstekennung korrekt setzen. Dazu braucht es ein Plugin für Thunderbird. Die gematik hatte hierzu mal ein Implementierung veröffentlich (ich weiß aber nicht wie gut das funktioniert hat und ob es noch funktioniert): Thunderbird Plugin
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Aufgrund der zusätzlichen Kosten für ein extra Signaturprogramm (sofern es dann überhaupt mit HBA und Konnektor funktioniert) werden wir eArztbriefe wohl weiterhin nur über das PVS versenden.
Ich hatte noch gelesen, dass ein eArztbrief auch eine XML-Datei braucht, diese müsste man also auch noch irgendwie erstellen für Thunderbird, und vermutlich wird wohl kaum ein PVS die jeweils passende XML-Datei zum Herunterladen bereitstellen... Dafür wäre also auch eine Software nötig, und dafür fehlen mir die Programmier-Kenntnisse
Ich habe noch nicht ganz verstanden, wozu man das Plugin braucht - ist die genannte KIM-Dienstekennung nur für eArztbriefe nötig, oder wird es generell zum Senden von KIM-Nachrichten in Thunderbird benötigt?
Ansonsten gehe ich aktuell davon aus, dass über Thunderbird + KIM alles verschickt werden kann, was kein eArztbrief ist bzw. nicht mit HBA signiert werden muss?
Zitat von pdk im Beitrag #7Ich habe noch nicht ganz verstanden, wozu man das Plugin braucht - ist die genannte KIM-Dienstekennung nur für eArztbriefe nötig, oder wird es generell zum Senden von KIM-Nachrichten in Thunderbird benötigt?
Damit empfangende Systeme KIM-Nachrichten automatisiert verarbeiten können, gibt es ein (erweiterbares) Set an sogenannten Dienstkennungen. So zum Beispiel für eArztbriefe und eAUs (sowohl für den Versand der eigentlichen Nachricht als auch für den Versand von Empfangsquittungen). Die PVS setzten die benötigen Kennungen automatisch, über das Plugin kann man diese Kennungen in Thunderbird je Mail manuell setzen.
Zitat von pdk im Beitrag #7Ansonsten gehe ich aktuell davon aus, dass über Thunderbird + KIM alles verschickt werden kann, was kein eArztbrief ist bzw. nicht mit HBA signiert werden muss?
Korrekt. Also auch HBA-signierte eArztbriefe sind verschickbar, Sie müssen nur irgendwie an die beiden signierten Dateien rankommen 😉
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27.06.2022 12:56 (zuletzt bearbeitet: 27.06.2022 13:26)
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