Aus Postämtern sind Post-Kioske geworden. Aus Apotheken könnten Gesundheits-Kioske werden. Ärzte und Therapeuten bieten Diagnosen und Behandlungen an. Gesundheits-Kioske könnten die Suche nach Heilung begleiten.
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Da es in diesem Thread etwas Verwirrung, manch korrekte und manch etwas abenteuerliche Aussage zu lesen gibt, hier der Versuch einer Analogie. Wir betrachten eine Signatur mal wie eine klassische, handschriftliche Unterschrift:
- (einfache) Signatur: Praxispersonal erstellt ein Dokument, Heilberufler unterzeichnet dieses
- Stapelsignatur: Praxispersonal erstellt mehrere Dokumente und legt diese übereinander, getrennt mit Kohlepapier. Heilberufler unterschreibt auf dem obersten und die Unterschrift wird auf alle Dokumente darunter abgepaust.
- Komfortsignatur: Heilberufler unterzeichnet blanko eine Menge (n) Dokumente mit der Gültigkeit für den jeweiligen Arbeitstag und übergibt diese dem Praxispersonal. Dieses nutzt diese "Blankoscheks" je nach Bedarf für eAU, eRezept, ePAR...
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„Wir brauchen Regierungen, die sich des Schadens für Zivilpersonen bewusst sind, der aus dem Anhäufen und Ausnutzen solcher Software-Sicherheitsprobleme entsteht“– Brad Smith
Zitat von Mit_Weitblick im Beitrag #18Komfortsignatur: Heilberufler unterzeichnet blanko eine Menge (n) Dokumente mit der Gültigkeit für den jeweiligen Arbeitstag und übergibt diese dem Praxispersonal. Dieses nutzt diese "Blankoscheks" je nach Bedarf für eAU, eRezept, ePAR...
So wie Sie es im Beispiel beschreiben wird es was ich so höre in vielen Praxen bei der Komfortsignatur inzwischen gehandhabt, aber letztich ist dieses Setting missbräuchliche Nutzung, wie auch schon die blankorezeptUnterschriften immer schon und mit Recht verboten waren.
denn: macht die Mitarbeiterin am Empfang dabei einen Fehler (verwechselt das Medikament, schreibt die dosierung falsch, whatever) kriegen Sie das nicht mehr mit, weil mit KomfSig geht das eRezept gleich raus in die VAU, Sie haften aber, weil Sie haben unterschrieben.
Nur mal so ein Beispiel: das fertig unterschrieben Rezept wurde statt auf Novalgin (leichtes Schmerzmittel) auf Novodigal (Herzmedikament) - klingt ähnlich- ausgeschrieben- und Sie kriegen das als Arzt nicht mit, dass so ein rezept rausgegangen ist egal ob Blankovorlagen Papier oder Komfortsignatur-Rechtemissbrauch- Sie als Arzt haften für alle möglichen auch tödlichen Folgen für den patienten bei sowas. Mal ganz abgesehen von missbräuchlicher Nutzung von Blankoverordnungen durch Mitarbeiter, GefälligkeitseAUs usw.
Die Telemathematiker hatten sich das Setting , wenn wir in Ihrem Bild bleiben, wohl so gedacht, dass der Arzt fertig unterschrieben Rezepte als blankos in seiner Arztschreibtischschublade vorhält und dann nur noch das Medikament draufdrucken muss ohne den Kugelschreiber zu bemühen für jedes Rezept - das funktioniert allerdings nur dann , wenn der Arzt halt immer von seinem Client und mit seiner U-ID und in seinem Kontext wo er auch Komfsig freigeschaltet hat, arbeitet. Sprechzimmerwechsel, teilweise arbeiten im Untersuchungsraum/Labor, wo gar keine TI ist und wo man früher den Empfang die rezepte hat schreiben lassen, war da nicht vorgesehen... somit ist die idee gut, aber für die praxis jedenfalls nicht für alle Praxisorganisationseinheiten so umsetzbar... außer man digitalisiert auch noch die putzkammer und den sozialraum;-) ... denn sonst muss der Arzt, egal wo er grad den patienten hat , erstmal sich wieder mit seinen Daten am nächststehenden pc einloggen um dann das Rezept zu schreibe und die Komfsig nutzen zu können... Arbeitserleichterung ist DAS nicht, außer man hat halt nur das eine Sprechzimmer, aber das ist ja nicht der Alltag in den meisten praxen.
Es ist natürlich absolut zutreffend, dass diese Art der Nutzung nicht legal ist - darauf wollte ich mit meinem Beitrag eigentlich nur in soweit eingehen, dass ich von "Blankoscheks" schrieb, was eine gewisse Problematik implizieren sollte.
Um es in der Praxis legal umzusetzen muss das Signieren und kosequenter Weise dann auch das Verschicken aller Dokumente durch den Heilberufler geschehen - nachdem jedes einzeln noch einmal kontrolliert wurde, versteht sich. Ich denke, hier klaffen Theorie und Praxis wie so oft auseinander. Ich bin mir fast sicher, dass viele Ärzte auch in der Vergangenheit Dokumente en masse unterzeichnet haben, die sie nicht hinreichend vorher noch einmal kontrollierten. Einfach, weil die Arbeitsbelastung hoch ist oder man dies zumindest so empfindet.
Vor-unterschriebene Blanko-Rezepte (Muster 16) zur "freien Verwendung" für die Angestellten ist dann noch eine kleine Steigerung, läuft aber meiner Meinung nach letztendlich auf dasselbe hinaus.
ich glaube sogar, dass die komfortsignatur später eingeführt wurde, damit sich die meisten praxen und kliniken ans digitale signieren mit pin-code gewöhnen können und in der zwischenzeit (bis zur endgültigen einführung digitaler signatur und dem abschaffen veralteter technologiemethoden) geschaut wird, ob das eingeführte, sich vorgestellte system irgendwo macken hat, schlupflöcher, die missbraucht werden können, um bspw. die einfuhr der bspw. komfortsignatur hinauszuzögern. learning-by-trying.
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27.03.2024 14:22
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