ich möchte mir an dieser Stelle gerne mal Luft zum Thema eAU machen und fragen, ob jemand gute Hilfestellung parat hat oder einen Ausblick in die Zukunft.
Also zurück zum Anfang: Vor langer langer Zeit hieß es, dass irgendwann mal Schluss mit Faxen sein soll und man einen adäquaten, datensicheren Ersatz schaffen möchte. Da gab es dann über die Zeit verschiedene Lösungen und am Ende sind wir beim Gesamtpaket der TI angelagt einschließlich dem, wie ich finde, grundlegend vernünftigen Produkt KIM. Aber jetzt erkläre mir mal bitte jemand, welche/r Vollhorst/in auf die Idee kam, der guten Sache KIM das miese Konzept der eAU auf den Buckel zu schnallen?
Ich möchte im Tagesbetrieb einfach nur, dass man sich via KIM mit den Fachkollegen sauber austauschen kann und ggf. niederschwellige Möglichkeiten in der lokalen EDV implementieren, um KIM-Nachrichten zu empfangen oder versenden, ohne einen riesigen Aufriss machen zu müssen. Und insbesondere so, dass das Praxispersonal damit auch gut umgehen kann und der Prozess eben nicht 10x länger dauert, als "mal eben schnell was in Fax zu legen" (weil sonst eben weiter gefaxt wird). Was ja alles im Prinzip super ginge, da KIM ja nichts anderes als ein verschlüsseltes E-Mail-System ist.
Aber jetzt isses so, dass das Postfach mit eAU-Benachrichtigungen zugemüllt wird (die sich bei unserem PVS übrigens auch nicht mehr deaktivieren lassen) und ich zusätzlich eine vernünftige, niedrigschwellige Verwaltung der Nachrichten direkt im PVS komplett vergessen kann. Übrigens auch supertoll ist, dass die Quittungsmeldungen keinen Patientennamen sondern nur eine ID enthalten, wodurch es besonders spaßig ist, die Patienten zu identifizieren, die davon betroffen sind. Klar, man kann das alles innerhalb des PVS managen, aber das ist langsam und schlecht, zumindest bei Medistar. Da frag ich mich übrigens auch, warum man da den Patienten nicht im Klarnamen drinhaben kann. Dafür ist der Kram doch verschlüsselt. Dafür wurde doch KIM gemacht und dahingehend konzipiert.
Ach und dann gibt's ja noch den tollen Hinweis, dass man sich doch bitte mindestens zwei KIM-Adressen zulegen möge und eine davon nur für den Versand der eAUen verwenden solle und die andere eben für den sonstigen Schriftverkehr. Was übrigens mit sich bringt, dass Fachkollegen, die einen im Verzeichnisdienst suchen, nicht automatisch wissen, welche KIM-Adresse sie nutzen sollen. Idiotisch. Außerdem ist das ist doch nur ein Workaround für ein grundlegend falsches Konzept. Ein digitalisierter Scheißprozess ist immer noch ein Scheißprozess.
Eigentlich müsste die eAU vom Konzept her ähnlich dem eRezept funktionieren, wo das Datenpaket auf einem Server abgelegt und dort verwaltet wird. Einschließlich verschiedener Quittungsmeldungen. Den status quo halte ich weiterhin in der Form für alles andere als gut und für konzeptionell fehlerhaft.
Bin ich alleine mit meiner Meinung oder übersehe ich etwas?
Das Bonusheft ist zu 95% eine ABM weil die Kasse eh die Information beim HKP aus ihren eigenen Daten einträgt. Für die paar Kassenwechsler wird das ganze dann parallel in den Praxen/ePA verwaltet.