gibt es Tipps, wie man beim Arbeitsablauf vermeiden kann, für den postalischen Nachversand verantwortlich zu sein, wenn die Krankenkasse eAU nicht erfolgreich empfangen konnte? Der Nachversand wäre ein erheblicher Mehraufwand.
Leider gibt unser PVS keine Warnmeldung bei fehlerhaftem eAU-Empfang. Eine im Nachhinein erfolgende händische Kontrolle aller gesendeten KIM-Nachrichten ist durch das Praxisteam nicht leistbar. Bis zum Eintreffen eventueller Fehlernachrichten der Krankenkassen können Stunden vergehen. So lange können die Patienten nicht warten.
Daher geben wir den Patienten zusätzlich zur eAU stets alle drei Ausdrucke mit (also inkl. Krankenkassen-Ausdruck) um im Fall eines Fehlversands abgesichert zu sein. Von der eAU erzählen wir der Einfachheit halber den Patienten gar nichts. Dieses doppelte Vorgehen kann doch aber keine dauerhafte Lösung sein.
Stimmt es, dass die Krankenkassen bis zu 24 h Zeit haben, eine Fehlernachricht zurück zu geben?
Meine Hoffnung ist, dass die eAU-Fehler mit der Zeit behoben werden, bis eine Erfolgsquote von, ich sage mal, mind. 98 % erreicht wird. Außerdem sollte unser PVS eine deutliche Warnmeldung beim Fehlversand ausgeben, am Besten nicht nur per interner Benachrichtigung, sondern auch per E-Mail. Erst wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, kann ich mir vorstellen, dass unsere Praxis auf den Krankenkassen-Ausdruck verzichtet...
Zur Klarstellung: Natürlich können wir im PVS einsehen, ob die eAU erfolgreich angekommen ist oder nicht. Nur fehlt meiner Ansicht nach eine Warnung an prominenter Stelle, da wir nicht täglich den KIM-Posteingang checken...
Zitat von pdk im Beitrag #1Stimmt es, dass die Krankenkassen bis zu 24 h Zeit haben, eine Fehlernachricht zurück zu geben?
yes, und nicht wenige nach meinen bisherigen Erfahrungen brauchen auch noch länger als 24h- es lohnt sich zu warten- momentan schau ich, wenn ich dran denke, 1x pro Woche- allerdings schreiben wir auch wenige AUs...
Stichwort Infomeldung PVS...
ja, InfoModeldung von PVS wäre super, macht z.B. unseres aber auch (noch) nicht - evt. Interimshilfe wäre,falls Sie überblick behalten wollen, was die eAus im Feld so machen und was i.d.R. jedes PVS kann : einen Suchstring für Leistung AU 7700 erstellen zeitraumbezogen, dann kann zumindst die Mitarbeiterin eine Liste auswerfen lassen, bei welchen Patienten überhaupt AUs geschrieben wurden zurückliegend und dann je Patient die AU kurz prüfen...wobei kurz, wenn ich mir vorstellen: Allgemeinmedizinische Praxis und 50 eAUs am Tag- ist auch nicht wirklich witzig...zumal wir vermutlich die der Gematik in Rechnung gestellte zusätzliche Arbeitszeit unserer Mitarbeiter dafür nicht in diesem Leben erstattet bekommen werden;-)
Alternativ halt dem Patienten immer das 3. Exemplar in die Hand drücken mit- wenn man eh drucken muss und der Drucker warmgelaufen ist, letztlich vermutlich das einfachste...ob der Patient das dann allerdings der Kasse weitergibt, wird von Fall und der Krankheitsart abhängen, bei Kurzerkrankungen, sobald Lohnfortzahlungsplficht der Chefs einsetzt (glaub ich 4 oder 6 Wochen nach Beginn Arbeitsverhältnis) ist für den Arbeitnehmer i.d.R. sowas uninteressant, weil er hat nichts davon, dass die GKV das kriegt- anders sieht es bei Langzeiterkrankung und Krankengeld Situation aus....
Für den postalischen Nachversand an die Krankenkasse gibt es ja die GOP 40130. Aus dem EBM:
ZitatDie Kostenpauschale 40130 ist nur berechnungsfähig, wenn nach Ausstellung festgestellt wird, dass die Datenübermittlung an die Krankenkasse nicht möglich ist und diese nicht bis zum Ende des nachfolgenden Werktages nachgeholt werden kann.
Das heißt im Umkehrschluss, dass bis zum Ende des nächsten Werktages die erfolgreiche Übermittlung der eAU zu prüfen ist. 1x pro Woche nachzuschauen, reicht definitiv nicht aus. (Es sei denn, man gibt sowieso alle drei Ausdrucke mit, so dass es nicht auf den Zugang der eAU ankommt).
Zitat von Junioruser1976 im Beitrag #5dann kann zumindst die Mitarbeiterin eine Liste auswerfen lassen, bei welchen Patienten überhaupt AUs geschrieben wurden
Eine Liste aller AUs (versendet oder nicht) zeigt unser PVS automatisch an, dazu den Status, z. B. nicht signiert, signiert, gesendet, gesendet und empfangen, Fehler.
Zitat von Junioruser1976 im Beitrag #5Alternativ halt dem Patienten immer das 3. Exemplar in die Hand drücken mit- wenn man eh drucken muss und der Drucker warmgelaufen ist, letztlich vermutlich das einfachste...
So handhaben wir es auch. Ist wohl als Übergangslösung am sichersten so.
Eigentlich ist aber nicht so gedacht, dass der Patient die AU immer noch selbst der Krankenkasse übermitteln muss. Daher suche ich nach Lösungsideen. Einfach warten, bis die TI störungsfrei läuft?
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