meine Partnerin möchte demnächst eine Praxis mit KV Zulassung eröffnen und hat mich als Softwareentwickler und ehemaliger Netzwerk/VPN/Firewall-Admin gebeten ihr dabei IT-technisch zur Seite zu stehen.
Bisher habe ich herausgefunden, dass die meisten Anbieter gerne "alles aus einer Hand" verkaufen möchten wobei das meist ganz schön teuer ist.
Soweit ich verstanden habe braucht Sie eine Praxissoftware, ein Kartenterminal und einen Zugang zur Telematik Infrastruktur.
Der Zugang zur Telematik Infrastruktur wurde früher üblicherweise durch einen TI-Konnektor hergestellt der vor Ort in der Praxis stand. Zur Funktion des Konnektors: er stellt eine VPN Verbindung zu irgendwelchen TI-Servern her damit man Karten auslesen kann und Abrechnungen an die KV übermitteln kann - bitte um Korrektur falls das nicht stimmt.
Mittlerweile ist es jedoch so, dass die Konnektoren üblicherweise in einem RZ stehen und daher statt dem Konnektor ein hardware VPN Client (oft Hardwarefirewall genannt) in der Praxis steht. Erscheint mit erstmal etwas fragwürdig da das "Problem" nur verlagert wurde und zusätzliche Single Points of Failure eingeführt werden, aber vermutlich ist so das zentrale Management der Konnektoren möglich und daher eine gute Erleichterung für die Praxisinhaber die keine Ahnung von Konnektorupdates haben?
Bisher am billigsten scheint das Angebot von redmedical "RED telematik" zu sein, v.a. weil im Preisverzeichnis die PTV Updates nicht noch einzeln zu kaufen sind, im Vergleich dazu sieht das bei anderen Anbietern z.B. so aus:
Wobei ich es so verstanden habe, dass die Updates kostenlos bei fachportal.gematik.de im Downloadcenter heruntergeladen werden können und auch selbst im Konnektor installiert werden können?!
Die Überlegung ist also den Zugang zur Telematik Infrastruktur über redmedical zu erledigen und die Praxissoftware von einem anderen Anbieter (die Praxissoftware RED medical hat sie nicht überzeugt).
Für mich als IT-ler stellt sich nun die Frage ob man einfach die "RED Telematik" kaufen kann und die IPSEC/OpenVPN Zugangsdaten von redmedical in eine eigene Firewall wie pfSense/OpnSense eintragen kann und was dann auf der Seite des Kartenterminals und der Praxissoftware noch zu tun wäre. Für mich wäre also ein technisches Howto was grundsätzlich noch zu tun wäre wichtig - leider bekommt man das von den Anbietern der verschiedenen Praxissoftwarehersteller nicht wirklich, die versuchen halt leider extrem die Schiene "nehmen Sie lieber alles aus einer Hand von uns, nur dann klappt alles".
Gibts jemanden hier der das "Geheimwissen" teilen mag?
Grundlegend sollte so sein, dass es ganz egal ist, welchen "TI-as-a-service"-Provider man wählt. Daher sollte das von dir beschriebene Konzept prinzipiell aufgehen. Wenn man sich ein wenig belesen hat, ist die Konfiguration des Praxisverwaltungssystems (PSV) zur Verbindung mit dem Konnektor auch relativ einfach. Gleiches Spiel beim Kartenleser.
Generell ist es aber natürlich so, dass jeder PVS-Anbieter bei Problemen natürlich sofort auf den externen Dienstleister verweisen wird. Und natürlich hält fast jeder PVS-Anbieter die Hand auf, wenn es um die Freischaltung von Modulen in der eigenen Software geht, die etwas mit TI zu tun haben (NFDM, eMP etc. pp.). Da kommt man also nicht drumherum.
Ich kann dir jetzt keine Anleitung zu deinem Vorhaben geben, aber das können andere vielleicht. Hier ist auch nochmal eine Liste von "TI-as-a-service"-Providern. Vielleicht ist da ja sogar noch etwas günstigeres dabei: https://www.kv-thueringen.de/mitglieder/...ti-as-a-service Ich persönlich habe mit akquinet bislang immer recht gute Erfahrungen macht. Von CGM würde ich abraten.
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wer billig kauft/denkt/plant/handelt, kauft 2 mal.
wir haben sehr lange auf windows server 2012 gesetzt und bekommen einen anschiss vom hersteller des pvs, weil postgres 13 da nicht mehr läuft (datenbank-upgrade lief schief, hersteller ist vollbestäftigt und muss sich zeit nehmen, 13 auszuschalten und 8-9 wieder zu aktivieren. heißt nicht, dass postgres scheiße ist, ganz im gegenteil).
Wir benutzen RED TI mit unserer eigenen Apothekensoftware. Die Zusammenarbeit mit RED ist ohne Probleme. Falls mal was auftritt kommt man relativ schnell zu einer Lösung.